29.08.2016
„Das ist eine nette Fortbildung. Die macht sicher Spaß. Da melde ich mich gleich an.“ – Solch ein Motiv für die Auswahl eines Kurses aus dem Fortbildungsangebot des regionalen oder zentralen Fortbildungsinstituts sollte an Ihrer Schule der Vergangenheit angehören.
Natürlich dürfen und sollen Fortbildung und Spaß gekoppelt sein. Doch rücken Sie das vorrangige Ziel von Fortbildung in den Fokus: die Weiterentwicklung der Lehrerkompetenzen und daraus resultierend eine Steigerung der Unterrichtsqualität sowie schließlich die Steigerung der Schülerkompetenzen. Hierfür bedarf es einer überlegten Fortbildungsplanung.
Den individuellen Fortbildungsbedarf feststellen
Zunächst orientiert sich die Fortbildungsplanung an den persönlichen Bedürfnissen des Lehrers. Er gänzen Sie seine eigene Einschätzung des Bedarfs anhand Ihrer Beobachtungen beim Unterrichtsbesuch. Empfehlen Sie beispielsweise einen Kurs zum Thema „Klassenmanagement“, wenn Sie in größerem Ausmaß Disziplinprobleme in der Klasse festgestellt haben oder eine Fortbildung zu Mathematikdidaktik, wenn Sie die Kompetenzorientierung im Unterricht vermissen.
Neben dem Ausgleich von Defiziten kann der individuelle Fortbildungsbedarf auch auf die Ausweitung von Spezialgebieten ausgerichtet sein, z. B . ein Unterrichtsfach oder den Einsatz virtueller Medien.
Den Fortbildungsbedarf der Schule einbeziehen
Darüber hinaus ist der Fortbildungsbedarf auch von den Bedürfnissen der Schule mitbestimmt. Beispielsweise brauchen Sie Nachwuchs für den Unterricht in der Ganztagsklasse oder einer jahrgangsgemischten Klasse. Oder mehrere erfahrene Kollegen scheiden aus Ihrem Qualitätsteam aus. Für Verbindlichkeit sorgen So entsteht der Fortbildungsplan im Dialog mit der Lehrkraft . H alten Sie den Plan im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs schriftlich fest und betten Sie ihn in eine konkrete Zielvereinbarung ein. Insbesondere wenn es um den Ausgleich von Defiziten geht, setzen Sie für die Zeit nach der Fortbildung Coaching-Gespräche an, in denen Sie die Umsetzung der Fortbildungsinhalte thematisieren. Verankern Sie den Lehrer da rüber hinaus im Kollegium: Je besser er in das Jahrgangsstufenteam, in eine Fach-Arbeitsgruppe oder in eine Gruppe mit kollegialer Beratung integriert ist, desto sicherer kommt die Fortbildung im Klassenzimmer an.
Die Unterrichtsqualität im Zentrum der Fortbildung
Sorgen Sie üb er diesen individuellen Aspekt hinaus auch für eine Beeinflussung der Unterrichtsqualität an Ihrer Schule: Vereinbaren Sie bereits bei der Planung, wie dies geschehen soll, z. B. üb er die Einspeisung der Fortbildungsinhalte in das Jahrgangsstufen- oder Fachteam, über einen Arbeitskreis oder eine extra angesetzte schulinterne Fortbildung.
Fazit: Fortbildung dient der individuellen Entwicklung der Lehrkraft und der Qualitätssteigerung Ihr er Schule. Sie bleibt Daueraufgabe, da die besonders tüchtigen Lehrer sonst in Führungspositionen an andere Schulen wechseln.