Auch unter Lehrkräften gibt es Mobbing

07.11.2013

Bemerken Sie als Schulleiter, dass in Ihrem Team eine Lehrkraft systematisch und wiederholt belästigt, beleidigt oder ausgegrenzt wird? In vielen Fällen geschieht das nicht offensichtlich. Als Schulleiter beobachten Sie Mobbing unter den Lehrkräften nur sehr schwer. Es ist Ihre Pflicht,  für das Persönlichkeitsrecht Ihrer Lehrkräfte einzustehen. Gehen Sie das Problem unter folgenden 3 Aspekten an:

1. Wahrnehmung: Handelt es sich um beobachtbares Mobbing oder verdecktes Verhalten?

  • Offenes Mobben gibt Ihnen die Möglichkeit, den mobbenden Mitarbeiter abzumahnen und bei wiederholtem Fehlverhalten auch Konsequenzen anzudrohen. Gleichzeitig sollten Sie das Mobbingopfer bestärken und ein Schlichtungsgespräch zwischen den Parteien anstreben.
  • Bei verdecktem Mobbing  ist es immer schwierig, Anschuldigungspunkte stichhaltig zu beweisen. Deshalb sollte das Mobbingopfer unbedingt alle möglichen Beweise, wie beispielsweise Fotos oder SMS, sammeln. Auch das Eingeständnis, selbst Mobbingopfer geworden zu sein, fällt vielen Lehrern schwer. Sie selbst spielen die Situation herunter, um nicht an der eigenen Kompetenz zweifeln zu müssen.

2. Ursache: Warum wird  in Ihrem Team gemobbt?

Mobbing kann die unterschiedlichsten Gründe haben:

  • Manchmal richtet sich Mobbing einfach gegen schwächere Kollegen, wie Lehramtsanfänger, Teilzeitkräfte, abgeordnete Lehrkräfte oder auch ältere Kollegen.
  • Zudem entsteht Mobbing auch aus Neid und Eifersucht gegenüber einem Kollegen.
  • Schließlich kann auch eine schlechte Kommunikations- und Sozialstruktur in Ihrem Kollegium Mobbing begünstigen.

3. Lösung: Wie gehen Sie das Mobbingproblem an?

Als Schulleiter sollten Sie sich vor allem mit Ihrem Stellvertreter der Sache annehmen. Denn er ist im vielleicht öfters mit Situationen konfrontiert, die auf Mobbing hinweisen. Gehen Sie in 3 Schritten vor:
Mobbing bemerken

  • Verschließen Sie nicht die Augen vor dem Thema Mobbing.
  • Machen Sie sich selbst ein Bild über die Mobbing-Situation. Verlassen Sie sich nicht nur auf einzelne Anschuldigungen, sondern forschen Sie selbst nach.
  • Versuchen Sie, Gründe für das Mobbing-Problem zu finden.

Mobbing stoppen

  • Suchen Sie das Einzelgespräch mit den betreffenden Kollegen und streben Sie eine Konfliktlösung an.
  • Bieten Sie professionelle Hilfe durch den Schulpsychologen oder den Verbindungslehrer an.

Verhalten verfolgen

  • Vergewissern Sie sich einige Wochen nach dem Gespräch, ob sich der Mobbingfall wirklich gelöst hat.
  • Bleiben Sie im Gespräch mit allen Kollegen.

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Wichtiger Hinweis:

Legen Sie in Ihrem Lehrerzimmer vorbeugend alle zugänglichen Informationen über Supervision, Lehrergesundheit und Beratungsstellen aus. Viele Verbände bieten Broschüren und Adressen an.


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