Zuletzt war die Diskussion über guten Unterricht durch die Hattie-Studie belebt worden. Als Ergebnis seiner Metastudie hatte John Hattie, der Pädagogik-Professor aus Neuseeland, die Person des Lehrers in den Vordergrund gerückt. „Auf die Haltung und die Expertise der Lehrperson kommt es an“, war eine seiner Kernaussagen.
Unbestritten, denn der Lehrer ist der Regisseur all dessen, was in der Schule zum Lernerfolg Ihrer Schüler beiträgt. Er gestaltet die Faktoren, die Unterricht ausmachen. Fördern Sie ein gemeinsames Verständnis von Unterrichtsqualität. Heben Sie damit einerseits das Unterrichtsniveau an Ihrer Schule. Machen Sie andererseits damit transparent, welche Anforderungen Sie im Rahmen der dienstlichen Beurteilung an guten Unterricht stellen.
Unterrichten ist das Kerngeschäft des Lehrers. Deshalb steht es im Mittelpunkt bei der dienstlichen Beurteilung. Stellen Sie Transparenz über qualitätsvollen Unterricht her, vor allem im Rahmen von pädagogischen Konferenzen und SCHILFs. Damit schaffen Sie eine tragfähige Basis für eine gerechte Beurteilung einerseits und eine hohe Unterrichtsqualität andererseits. Auch wenn Unterrichten ein sehr individuelles Tun ist und im Zusammenwirken von Lehrern und Schülern entsteht, sind sich Unterrichtsforscher einig, dass die folgenden 10 Faktoren elementar sind für einen guten und wirkungsvollen Unterricht.
Schaffen Sie einen klaren Orientierungsrahmen für Ihre Schüler. Damit garantieren Sie ein hohes Maß an aktiver Lernzeit. Auch erfahrene Lehrkräfte müssen in Klassen mit verhaltensschwierigen Schülern…
Wecken Sie die Neugierde Ihrer Schüler. Bereiten Sie den Unterrichtsstoff so auf, dass er interessant wirkt. Schaffen Sie Lernumgebungen für eigentätiges Lernen. Tragen Sie gelegentlich auch durch Methoden der extrinsischen Motivierung zur Steigerung der Lernmotivation bei, beispielsweise durch Verstärkungsanreize oder Wettbewerb.
Unterrichtsinhalte müssen sprachlich klar und gut strukturiert sowie in einem angemessenen Tempo dargeboten werden. Zeigen Sie Zusammenhänge auf. Dies erst ermöglicht und sichert das fachbezogene Verstehen und die Vernetzung von Wissen. Auch offene Arbeitsformen brauchen eine Struktur, um Leerlauf und inhaltsleere Aktivität zu verhindern. Darüber hinaus:
Guter Unterricht orientiert sich an konkret definierten Zielen, welche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse die Schüler am Ende der Unterrichtsstunde erworben haben.
Orientieren Sie sich vor allem an den Bildungsstandards. Wählen Sie Inhalte, Aufgabenstellungen und Methoden aus, mit denen Sie diese Kompetenzen schulen. Informieren Sie auch Ihre Schüler über die Zielsetzung des Unterrichts. Damit steigern Sie den Lerneffekt.
Passen Sie Ihre Unterrichtsstrategien dem Lernstand der Schüler an:
Anwendungsfähiges Wissen zu erwerben ist ein aktiver und konstruktiver Prozess. Initiieren Sie möglichst oft selbstständige Arbeitsformen, z. B. in Lernwerkstätten. Fördern Sie eigenständiges Problemlösen durch offene Aufgabenstellungen, z. B. in Mathematik oder in den Naturwissenschaften.
Kein Lehrverfahren ist für alle und für alles gleichermaßen geeignet. Sachgemäßer Methodenpluralismus und flexibles pädagogisches Handeln kennzeichnen deshalb guten Unterricht.
Machen Sie sich die spezifische Leistungsfähigkeit verschiedener Unterrichtsmethoden bewusst. Wählen Sie entsprechend Ihren Zielen die geeigneten Methoden aus
In einem guten Unterricht gibt es ausreichend Zeit zum Vertiefen und Wiederholen. Außerdem:
Faire Leistungserhebungen sind gekennzeichnet durch Klarheit der Aufgabenstellungen. Leistungsanforderungen und Bewertungskriterien sind transparent:
Die Sicherung und Entwicklung von Unterrichtsqualität ist einerseits ureigenste Aufgabe eines jeden Lehrers. Andererseits ist es auch eine Aufgabe Ihres gesamten Kollegiums, unterstützt durch Ihre Anstöße.
Nutzen Sie den Leitfaden in diesem Beitrag, um die Unterrichtsqualität an Ihrer Schule zu steigern und die Kriterien für die dienstliche Beurteilung sichtbar werden zu lassen.
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