Bei der Stundenplanerstellung für Ihre Schule müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Organisieren Sie den Stundenplan für Ihre Schule gemeinsam mit Ihrem Kollegium in einer Plankonferenz – das steigert das Verständnis der Kollegen und hilft Ihnen, Konflikte zu vermeiden, Ihre Lehrer durch Mitverantwortung zu unterstützen und ihre Motivation zu steigern.
So sollten Sie die Plankonferenz gestalten:
Berufen Sie in der letzten Woche vor den Sommerferien eine Plankonferenz ein, um den Stundenplan der Schule mit dem Kollegium zu organisieren. Verteilen Sie an jeden Kollegen ein DINA3- Blatt mit einem Raster, in dem alle Klassen und deren jeweilige Fächer eingetragen sind. Neben jedem Fach befindet sich ein leeres Kästchen für die Lehrernamen. Rufen Sie die einzelnen Fächer klassen- bzw. jahrgangsweise auf. Die Kollegen haben Gelegenheit, jeweils für bestimmte Fächer in bestimmten Klassen zu votieren. Stellen Sie doppelte oder Mehrfachmeldungen vorerst zurück. Wünsche der Klassenlehrer haben Vorrang vor denen der anderen Lehrer.
Beenden Sie die Konferenz offiziell, wenn (fast) alle Kästchen gefüllt sind. Die Praxis hat gezeigt, dass die lockere Atmosphäre, die eine Plankonferenz auszeichnen sollte, die meisten Kollegen dazu animiert, sich nach dem offiziellen Ende weiterhin auszutauschen, um offen gebliebene Fragen zu klären. Nehmen auch Sie sich Zeit, kritische Einwände entgegenzunehmen oder einen Lösungsvorschlag gemeinsam gedanklich durchzuspielen.
Praxistipp: Aushang alternativ zur Plankonferenz
Häufen sich zum Schuljahresende die Zusatztermine einmal allzu sehr, ersetzen Sie die Plankonferenz durch einen Aushang im Lehrerzimmer, in den sich die Kollegen eintragen.
Bitten Sie am Schluss der Plankonferenz die Kollegen, Sonderwünsche für das nächste Schuljahr aufzuschreiben. So können etwa Teilzeitkräfte, die an einem bestimmten Tag frei- oder an einem Tag die 1. Stunde freihaben möchten, dies äußern. Dass diese Wünsche nie alle berücksichtigt werden können, liegt auf der Hand; doch betonen Sie es bei dieser Gelegenheit noch einmal. Aber zeigen Sie Verständniss für die privaten Bedürfnisse.
Nehmen Sie sich Zeit für persönliche Gespräche, gerade was Wünsche zum Stundenplan betrifft.
Verhindern Sie eine übermäßige Anhäufung von Fachunterricht, besonders in der Grundschule. Pro Tag sollten mindestens 2 Stunden Kernunterricht von der Klassenlehrkraft erteilt werden. Eine Anhäufung von Nachmittagsunterricht zu Wochenbeginn oder in der 2. Wochenhälfte (z. B. Nachmittagsunterricht an 2 Tagen hintereinander) sollten Sie vermeiden.
Überlassen Sie die Verteilung der Fächer den Klassen- bzw. Fachlehrern selbst. Weisen Sie sie allerdings darauf hin, dass laut Forschung und Erfahrung die Tageskurve der geistigen Leistungsfähigkeit ihren Höhepunkt in der 3. und 4. Stunde des Vormittags erreicht. Sie sinkt von 12 bis 14 Uhr auf den Tiefpunkt des Tagesanfangs ab. Entsprechend sollten geistig fordernde bzw. musisch-kreative Fächer verteilt werden. Zwar lässt sich diese Tatsache allein auf Grund der Raumbelegungszwänge nicht immer berücksichtigen, doch bitten Sie die Kollegen, es so weit wie möglich zu bedenken.
Händigen Sie den vorläufigen Stundenplan kurz vor Beginn des neuen Schuljahres in einer Dienstbesprechung aus. Dadurch bleibt noch genügend Zeit, um Überschneidungen oder doppelte Raumbelegungen usw. unter den betroffenen Kollegen einvernehmlich zu lösen.
Die Praxis zeigt, dass das Erleben von Partizipation, Mitverantwortung und Konsensbildung die Bereitschaft zu "vernünftigen" Kompromissen erheblich steigert. So empfinden die Kollegen den Stundenplan nicht als Disziplinierungsmittel, sondern erkennen Sachzwänge und Bedürfnisse der Kollegen als Begrenzung der eigenen Wünsche an.
Praxistipp: Kein lückenloser Stundenplan
Vergessen Sie nicht, "Springstunden" für Vertretungsunterricht einzubauen. Die sind zwar nicht beliebt, doch sonst haben Sie keinen Ersatz für kranke Kollegen und können die Unterrichtsversorgung nicht gewährleisten. Sprechen Sie diese institutionelle Notwendigkeit offen an und bitten Sie um Verständnis.
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