Burn-out, nein danke! – 7 Tipps, wie Sie sich die Freude an Ihrem Beruf bewahren

28.03.2018

Burn-out ist eine tückische psychische Krankheit. Wenn jemand von ihr erfasst wird, ist die Heilung aufwendig und die Rückkehr in den Beruf langwierig. Die Hauptursachen sind psychische Belastung und Stress im Beruf. Damit Sie vom Ausbrennen verschont bleiben und Ihre Lust auf Schule aufrechterhalten bleibt, beugen Sie mit unseren 7 Tipps vor.

Tipp 1: Gehen Sie gegen Zeitdiebe vor

Viele verantwortungsbewusste Men­schen reagieren auf einen hohen Ar­beitsanfall ähnlich: Sie dehnen die Ar­beitszeit immer mehr aus. Der Preis dafür ist, dass sie die Erholungszeit immer mehr reduzieren. Bedenken Sie, dass „mehr arbeiten“ nicht unbedingt heißt „mehr schaffen“. Vielmehr schaf­fen Sie de facto nicht mehr, sondern steuern eher auf einen Burn-out zu und schaffen dann in der Ihnen zur Verfü­gung stehenden Zeit noch weniger.

Nutzen Sie stattdessen Ihre kostbare Ressource „Arbeitszeit“ so effektiv wie möglich. Eine strategische Jahres- und Tagesplanung ist die Basis dafür. For­schen Sie, was Ihre Zeitdiebe sind, und überlegen Sie, ob Sie zeitaufwendige Tä­tigkeiten an Ihre Sekretärin oder Ihren Stellvertreter delegieren können oder ob ein Gerät/eine Maschine dies über­nimmt.

Tipp 2: Setzen Sie Prioritäten

Klären Sie mit sich selbst, was Ihnen am wichtigsten ist, welche Ziele Sie wirklich erreichen wollen. Planen Sie dann diese Aufgaben und Projekte genau und set­zen Sie sie vorrangig um. Lassen Sie die weniger wichtigen fallen oder delegie­ren Sie sie.

So viel Begeisterung ein neues Schulentwicklungsprojekt auch bei Ih­nen hervorruft, so gern Sie auch als Schulleiterin noch eine Klassenleitung beibehalten würden – wenn Sie nicht lernen „loszulassen“ – seien es Men­schen oder Tätigkeiten –, wächst Ihnen die Arbeit weit über den Kopf und die Burn-out-Gefahr wird immer größer.

Tipp 3: Optimieren Sie Ihre Verwaltung

Legen Sie Ihr Augenmerk eine Woche lang auf Ihre Verwaltung: Beobachten Sie, ob

  • die Abläufe effizient sind,
  • Sie mit Ihrem Ablagesystem alles rasch wiederfinden,
  • Doppelarbeit vermieden wird,
  • die Zusammenarbeit mit Konrektor und Sekretärin optimal läuft,
  • delegiert ist, was delegierbar ist.

Beseitigen Sie Überlappungen und Defi­zite, um Zeit für Führung zu gewinnen.

Tipp 4: Nehmen Sie Ihre Stressoren bewusst wahr

Je genauer Sie über Ihre ganz persön­lichen Stressfaktoren Bescheid wissen, umso leichter können Sie Ihren Stress reduzieren.

Zeichnen Sie deshalb Ihre persönliche Stresslandkarte: Schreiben Sie in die Mitte eines DIN-A3-Blattes „Meine STRESSOREN“; kreisen Sie den Begriff ein. Tragen Sie nun weitere Kreise ein. Schreiben Sie in die Kreise alles, was mit Ihrem Alltag zu tun hat: Namen von Personen, Tätigkeiten, Situationen. Je stressiger, desto näher rücken Sie es zum Zentrum des Blattes hin. Sie erken­nen auf einen Blick Ihre Stressoren. Ent­scheiden Sie im Einzelfall, wie Sie ihnen mithilfe der Anregungen von „Schullei­tung Intern“ begegnen.

Tipp 5: Suchen Sie nach Lösungen

„Lösungsorientierung anstatt Problem­hypnotisierung!“ Dies ist eine Sicht­weise, die Ihren Blick generell auf die Zukunft und auf die Veränderungs­chancen lenkt, die in einem Problem stecken. Sagen Sie der Schuldigensuche und dem Klagen über die Situation nach kurzer Zeit ade. So macht das zunächst bedauerliche Ausscheiden Ihres Com­puterspezialisten den Platz frei für ei­nen jungen Kollegen, der bisher dieses Talent nicht zeigen konnte.

Denken Sie an das Motto des grie­chischen Philosophen Epiktet: „Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhi­gen, sondern die Vorstellungen und Mei­nungen von ihnen.“ Ihre Interpretation von Vorkommnissen oder von Äuße­rungen entscheidet also darüber, ob Sie etwas als belastend empfinden.

Ein Quäntchen Humor entspannt viele zwischenmenschliche Situationen; und wenn Sie sich gar gelegentlich aus der Vogelperspektive betrachten und über Ihr eigenes Verhalten lachen kön­nen, sind Sie schon fast gegen einen Burn-out immun.

Tipp 6: Nutzen Sie Herausforde­rungen

Beherzigen Sie den Leitsatz: „Nichts muss so ernst genommen werden, wie es oft scheint.“

So wirkt ein zeitweise hohes Arbeitspensum euphorisierend statt deprimie­rend. Sie erleben bei dem Gefühl, die Herausforderung zu meistern, Eustress, den positiven Stress. Die Psychologen nennen das Phänomen „Selbstwirk­samkeitserwartung“, das Bedürfnis des Menschen, etwas zu bewirken und Ein­fluss auf das Geschehen um sich herum zu nehmen. Sie schaffen in Hochleis­tungsphasen Neues und erleben oft erst später das Resultat.

So überwiegt die Freude, wenn Sie beim Unterrichtsbesuch den gelungenen Einsatz des elektronischen Whiteboards erleben, nachdem die Erstellung des Medienkonzepts und die Einführung des Lernens mit digitalen Medien viel Zeit und Mühe gekostet haben.

Tipp 7: Achten Sie auf Ihre Work-Life-Balance

Klare Grenzen zwischen Ihrem Berufs- und Privatleben gehören zur Burn-out-Prävention. Dies ist besonders schwer bei einem Beruf, bei dem Sie einen ho­hen Anteil der Arbeitszeit selbst eintei­len können. Doch schließen Sie mit der Schultür auch Ihre Gedanken an die Schule ab. Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, Sie könnten jeden Tag alles Wichtige abarbeiten und dazu Ar­beitsaufgaben mit nach Hause nehmen. Je weniger Sie abschalten und Ausgleich schaffen, desto geringer wird auf Dauer Ihre Leistungsfähigkeit sein. Sorgen Sie stattdessen in der Freizeit z. B. durch Ihre Hobbys für neue Energien, damit Sie auch im Beruf leistungsfähig blei­ben.

Auch wenn Sie einen Beruf haben, in dem Sie als Beziehungsspezialist dauernd Beziehungen gestalten müssen und Ihnen der Umgang mit Menschen manchmal zu viel wird: Ziehen Sie sich im Privatleben nicht allzu sehr zurück. Halten Sie sich Zeit für die Familie und für Freunde frei.

Lassen Sie sich von Ihrer beruflichen Anspannung keinesfalls daran hindern, gesund zu leben und so Ihrem Stress etwas entgegenzusetzen: Eine gesunde Ernährung, viel Flüssigkeit und ausrei­chend Bewegung sind unabdingbar für Stressabbau.

Fazit: Burn-out, nein danke! Beugen Sie mit einer positiven Haltung, einer guten Arbeitsorganisation und einer gesun­den Lebensweise dem Burn-out bewusst vor und erhalten Sie so Ihre Freude am Schulleiterberuf aufrecht.


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