Burn-out ist eine tückische psychische Krankheit. Wenn jemand von ihr erfasst wird, ist die Heilung aufwendig und die Rückkehr in den Beruf langwierig. Die Hauptursachen sind psychische Belastung und Stress im Beruf. Damit Sie vom Ausbrennen verschont bleiben und Ihre Lust auf Schule aufrechterhalten bleibt, beugen Sie mit unseren 7 Tipps vor.
Viele verantwortungsbewusste Menschen reagieren auf einen hohen Arbeitsanfall ähnlich: Sie dehnen die Arbeitszeit immer mehr aus. Der Preis dafür ist, dass sie die Erholungszeit immer mehr reduzieren. Bedenken Sie, dass „mehr arbeiten“ nicht unbedingt heißt „mehr schaffen“. Vielmehr schaffen Sie de facto nicht mehr, sondern steuern eher auf einen Burn-out zu und schaffen dann in der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit noch weniger.
Nutzen Sie stattdessen Ihre kostbare Ressource „Arbeitszeit“ so effektiv wie möglich. Eine strategische Jahres- und Tagesplanung ist die Basis dafür. Forschen Sie, was Ihre Zeitdiebe sind, und überlegen Sie, ob Sie zeitaufwendige Tätigkeiten an Ihre Sekretärin oder Ihren Stellvertreter delegieren können oder ob ein Gerät/eine Maschine dies übernimmt.
Klären Sie mit sich selbst, was Ihnen am wichtigsten ist, welche Ziele Sie wirklich erreichen wollen. Planen Sie dann diese Aufgaben und Projekte genau und setzen Sie sie vorrangig um. Lassen Sie die weniger wichtigen fallen oder delegieren Sie sie.
So viel Begeisterung ein neues Schulentwicklungsprojekt auch bei Ihnen hervorruft, so gern Sie auch als Schulleiterin noch eine Klassenleitung beibehalten würden – wenn Sie nicht lernen „loszulassen“ – seien es Menschen oder Tätigkeiten –, wächst Ihnen die Arbeit weit über den Kopf und die Burn-out-Gefahr wird immer größer.
Legen Sie Ihr Augenmerk eine Woche lang auf Ihre Verwaltung: Beobachten Sie, ob
Beseitigen Sie Überlappungen und Defizite, um Zeit für Führung zu gewinnen.
Je genauer Sie über Ihre ganz persönlichen Stressfaktoren Bescheid wissen, umso leichter können Sie Ihren Stress reduzieren.
Zeichnen Sie deshalb Ihre persönliche Stresslandkarte: Schreiben Sie in die Mitte eines DIN-A3-Blattes „Meine STRESSOREN“; kreisen Sie den Begriff ein. Tragen Sie nun weitere Kreise ein. Schreiben Sie in die Kreise alles, was mit Ihrem Alltag zu tun hat: Namen von Personen, Tätigkeiten, Situationen. Je stressiger, desto näher rücken Sie es zum Zentrum des Blattes hin. Sie erkennen auf einen Blick Ihre Stressoren. Entscheiden Sie im Einzelfall, wie Sie ihnen mithilfe der Anregungen von „Schulleitung Intern“ begegnen.
„Lösungsorientierung anstatt Problemhypnotisierung!“ Dies ist eine Sichtweise, die Ihren Blick generell auf die Zukunft und auf die Veränderungschancen lenkt, die in einem Problem stecken. Sagen Sie der Schuldigensuche und dem Klagen über die Situation nach kurzer Zeit ade. So macht das zunächst bedauerliche Ausscheiden Ihres Computerspezialisten den Platz frei für einen jungen Kollegen, der bisher dieses Talent nicht zeigen konnte.
Denken Sie an das Motto des griechischen Philosophen Epiktet: „Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von ihnen.“ Ihre Interpretation von Vorkommnissen oder von Äußerungen entscheidet also darüber, ob Sie etwas als belastend empfinden.
Ein Quäntchen Humor entspannt viele zwischenmenschliche Situationen; und wenn Sie sich gar gelegentlich aus der Vogelperspektive betrachten und über Ihr eigenes Verhalten lachen können, sind Sie schon fast gegen einen Burn-out immun.
Beherzigen Sie den Leitsatz: „Nichts muss so ernst genommen werden, wie es oft scheint.“
So wirkt ein zeitweise hohes Arbeitspensum euphorisierend statt deprimierend. Sie erleben bei dem Gefühl, die Herausforderung zu meistern, Eustress, den positiven Stress. Die Psychologen nennen das Phänomen „Selbstwirksamkeitserwartung“, das Bedürfnis des Menschen, etwas zu bewirken und Einfluss auf das Geschehen um sich herum zu nehmen. Sie schaffen in Hochleistungsphasen Neues und erleben oft erst später das Resultat.
So überwiegt die Freude, wenn Sie beim Unterrichtsbesuch den gelungenen Einsatz des elektronischen Whiteboards erleben, nachdem die Erstellung des Medienkonzepts und die Einführung des Lernens mit digitalen Medien viel Zeit und Mühe gekostet haben.
Klare Grenzen zwischen Ihrem Berufs- und Privatleben gehören zur Burn-out-Prävention. Dies ist besonders schwer bei einem Beruf, bei dem Sie einen hohen Anteil der Arbeitszeit selbst einteilen können. Doch schließen Sie mit der Schultür auch Ihre Gedanken an die Schule ab. Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, Sie könnten jeden Tag alles Wichtige abarbeiten und dazu Arbeitsaufgaben mit nach Hause nehmen. Je weniger Sie abschalten und Ausgleich schaffen, desto geringer wird auf Dauer Ihre Leistungsfähigkeit sein. Sorgen Sie stattdessen in der Freizeit z. B. durch Ihre Hobbys für neue Energien, damit Sie auch im Beruf leistungsfähig bleiben.
Auch wenn Sie einen Beruf haben, in dem Sie als Beziehungsspezialist dauernd Beziehungen gestalten müssen und Ihnen der Umgang mit Menschen manchmal zu viel wird: Ziehen Sie sich im Privatleben nicht allzu sehr zurück. Halten Sie sich Zeit für die Familie und für Freunde frei.
Lassen Sie sich von Ihrer beruflichen Anspannung keinesfalls daran hindern, gesund zu leben und so Ihrem Stress etwas entgegenzusetzen: Eine gesunde Ernährung, viel Flüssigkeit und ausreichend Bewegung sind unabdingbar für Stressabbau.
Fazit: Burn-out, nein danke! Beugen Sie mit einer positiven Haltung, einer guten Arbeitsorganisation und einer gesunden Lebensweise dem Burn-out bewusst vor und erhalten Sie so Ihre Freude am Schulleiterberuf aufrecht.
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