Inklusiver Unterricht bedarf einer besonderen Planung und Vorbereitung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Lernprozesse Ihrer Schüler zu analysieren und zum Ausgangspunkt Ihrer Planung zu machen. Durch Dokumentation des Lernprozesses und Reflexion knüpfen Sie bei erneuter Planung direkt an den Leistungsstand der Schüler an. Dadurch können Sie jedes Kind auf dem entsprechenden Anforderungsniveau fördern. Erfahren Sie hier, wie Sie in 5 Schritten inklusiven Unterricht planen, vorbereiten und reflektieren.
Bei der inklusiven Unterrichtsplanung gerät der einzelne Schüler noch mehr in den Mittelpunkt. Ziel ist, dass er sich zunehmend selbst für seinen Lernprozess verantwortlich erlebt, sich eigene Ziele setzt und erkennt, dass sein Lernen zielgerichtet ist.
Um Lernzuwachs zu erreichen, muss jeder Lernende an seine persönlichen Vorerfahrungen, Denkmuster und Vorstellungen anknüpfen können. Dadurch gewinnt er neue Erkenntnisse und erweitert sein Wissen. Als Lehrkraft stellen Sie die Weichen für erfolgreiches Lernen. So planen Sie Schritt für Schritt Ihren inklusiven Unterricht, der die Bedürfnisse aller Schüler berücksichtigt:
Im 1. Schritt sind Sie besonders in Ihrer persönlichen Beobachtungs- und Interpretationskompetenz gefordert. Lernstandserhebungen zu Beginn und während des Schuljahres geben Auskunft über den Leistungsstand jedes einzelnen Schülers. Legen Sie außerdem Wert auf systematische Schülerbeobachtung. Ein einfaches Raster mit ausreichend Raum für Notizen, das Sie schnell zur Hand haben, bietet sich an.
Bei der prozessorientierten Schülerbeobachtung sind folgende Fragen hilfreich:
Es erfordert ein gutes Zeitmanagement, wenn Sie neben dem Unterrichten auch noch eine systematische, aussagekräftige Schülerbeobachtung führen wollen. Hier können Sie vom Teamteaching profi tieren: Besprechen Sie diesen Aspekt ausführlich mit Ihrem multiprofessionellen Team, oder suchen Sie sich Unterstützung im Jahrgangsstufen-Team. Lernentwicklungspläne lassen sich am besten gemeinsam erarbeiten. Sie erhalten in der Regel Entwicklungsziele für die Bereiche: fachliche Fertigkeiten, Methoden- und Selbstkompetenz sowie Verhalten.
Zunächst erscheint es abschreckend, für jeden einzelnen Schüler diesen enormen Aufwand der Erstellung eines Entwicklungsplanes zu betreiben. Vergessen Sie jedoch nicht, welche organisatorische und emotionale Entlastung es mit sich bringt, wenn Ihre Schüler eigenverantwortlich und erfolgreich auf ihrem persönlichen Leistungsniveau lernen.
Beim eigenverantwortlichen Lernen im inklusiven Unterricht ist es von enormer Bedeutung, die Schüler selbst in das Setzen und Refl ektieren von Zielen einzubeziehen. Dies ist ein Lernprozess für Sie als Lehrkraft und den Schüler selbst. Unbedingt erforderlich sind dazu persönliche Gespräche. Schüler, die wissen, was sie in den kommenden Unterrichtseinheiten herausfinden, erkennen und verstehen wollen, arbeiten in der Regel zielgerichtet und motiviert.
Achten Sie darauf, dass Ziele kleinschrittig und überschaubar bleiben. Ihre Schüler erleben sich nur dann als selbstwirksam, wenn sie vereinbarte Ziele auch als
erreichbar einschätzen. Die Arbeit mit kriteriumsorientierten Kompetenzrastern ist sehr zu empfehlen. Sie zeichnen sich aus durch kindgerecht formulierte Leistungserwartungen, basierend auf Standards und Lehrplänen, welche tabellarisch dargestellt sind. Deutlich erkennbar sind Zielkriterien und unterschiedliche Niveaustufen der Zielerreichung. Kriteriumsorientierte Kompetenzraster helfen Schülern enorm, Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen und den Überblick zu behalten.
Für den inklusiven Unterricht bedeutend ist, dass der Schüler zusammen mit Ihnen selbst sein Lernvorhaben plant. Die Basis dafür bilden Ihre diagnostischen Erkenntnisse und das bisher Erreichte. Führen Sie die Schüler schrittweise an dieses eigenverantwortliche Lernen heran. Das Kind muss wissen, was genau es lernen soll und mit welchem Material es dies erreichen kann. Dabei braucht es sicherlich noch Unterstützung. Am besten eignen sich Arbeitspläne, die stunden-, tage- und später wochenweise konzipiert sind. Schon bei der Formulierung des Lernziels ist entscheidend, dass der Schüler Hinweise darauf erhält, was er tun muss, um das Ziel zu erreichen:
1. Ich übe das 4er-Einmaleins. Material: 4er-Box
2. Ich lerne die 4er-Einmaleinsreihe auswendig. Material: Abdeckkarte Nr. 4
3. Ich übe gemischte Mal-Aufgaben. Material: Arbeitsheft S. 7
Je genauer Ihr Schüler in die Planung einbezogen ist, desto leichter wird er selbstständig arbeiten können. Dazu gehören außerdem gut strukturiertes
Material und ein organisiertes Klassenzimmer. Um eigenverantwortlich lernen zu können, muss Maya wissen:
Beispiel für einen Lernentwicklungsplan
Besonders geeignet, um die individuellen Lernprozesse von Schülern zu dokumentieren und regelmäßig Resümee zu ziehen, sind Lerntagebücher, Logbücher und Portfolios. Diese richten den Blick auf erreichte Lernziele und unterstützen den Schüler dabei, selbst zu reflektieren. Am Ende von offenen Lernphasen sollten Sie mit Ihren Schülern eine Reflexionsrunde einlegen. Die Kinder stellen kurz vor, an welchem Ziel sie gearbeitet Radiergumhaben,
wie nahe sie heute der Zielerreichung gekommen sind, wodurch sie das erreicht haben und wie die Arbeit weitergeht. Gehen Sie dabei auch auf Arbeits- und Sozialverhalten ein.
Praxis-Tipp: Mit einem Stein, einem Radiergummi und einer Feder lässt sich symbolisch darstellen, wie schwer einem die heutige Aufgabe gefallen ist. Auch eine Verbesserung kann ein Schüler damit leichter beschreiben: „Anfangs waren die Minusaufgaben schwer wieder Stein, aber jetzt ist es nur noch so schwer wie der Radiergummi.“ Üben Sie mit den Schülern für die Reflexion Satzbausteine ein, die ihnen helfen, Gedanken in Worte zu fassen.
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