Sprechen Sie in Ihren einführenden Worten die besondere Problematik der Leistungsbewertung an. Wählen Sie einen Aspekt aus, z.B. die wissenschaftlichen Diskussionen um die Objektivität der Leistungsbewertung, oder schildern Sie je ein eigenes Erlebnis mit Noten. Bitten Sie dann die Eltern um Stellungnahmen, was sie von der Leistungsbewertung erwarten, z.B. mit einer Pro-Contra-Fragestellung: „Noten – Fluch oder Segen für mein Kind?“ 2 Kollegen schreiben an 2 Flipcharts mit. Auf dem einen notieren sie die Pluspunkte, auf dem anderen die problematischen Seiten der Leistungsbewertung, wie z.B. die Entmutigung bei schlechten Noten. Fassen Sie die beiden Seiten zusammen und untermauern Sie das ein oder andere Argument durch Forschungsbefunde aus der Pädagogik.
Beziehen Sie sich nochmals auf die Problematik der Leistungsbewertung, und verdeutlichen Sie das Ziel Ihrer Schule, die Nachteile für die Kinder möglichst gering zu halten und stattdessen auf die Vorteile zu setzen. Stellen Sie das vom Kollegium gemeinsam erstellte Schulkonzept „Leistungsbewertung“ vor. Jeder Lehrer übernimmt einen Teil der Präsentation.
Sollten Sie mal Hilfe oder rechtssichere Ratschläge bei Lehrerbeurteilungen brauchen, finden Sie auf der CD-ROM "Dienstliche Lehrerbeurteilungen" wichtige Hinweise und Informationen.
Zeigen Sie in einem Kurzreferat den Zusammenhang zwischen dem vom Lehrer initiierten und gesteuerten Lernprozess, der individuellen Schülerleistung und der Überprüfung des Lernerfolgs auf. Auf dieser Basis ruhen die Grundsätze der Leistungsbewertung an Ihrer Schule.
Eltern erscheint es vor allem in der Grundschule oft willkürlich, wann und wie oft Klassenarbeiten geschrieben werden. Diese erscheinen wie Schicksalsschläge – unerwartet und unbeeinflussbar. Klären Sie sie über die Anzahl pro Fach, die Abstände, den Umfang der Stoffgebiete und die Dauer auf und begründen Sie dies. Erläutern Sie, wie die Leistungsmessung in die Stoff- und Kompetenzvermittlung eingebettet ist.
Bei Eltern und Kind ist die Enttäuschung nach Klassenarbeiten oft ähnlich groß. „Ich habe alles gelernt. Doch der Lehrer hat ganz was anderes gefragt.“ Stimmt in gewisser Weise, denn in Klassenarbeiten fragen Sie nicht nur ab, was sich der Schüler gemerkt hat, sondern auch, ob er das Gelernte anwenden und auf andere Situationen übertragen kann.
Zeigen Sie die 4 Kompetenzstufen, die in einer Klassenarbeit gefordert werden, mit Hilfe von Folien auf:
Verdeutlichen Sie anhand von Beispielen, was diese in verschiedenen Fachbereichen bedeuten. Beispiele sind auch unverzichtbar, wenn Sie die Eltern mit den Bildungsstandards vertraut machen wollen. Zeigen Sie, wie sie in Ihrer Schule umgesetzt werden und ihr Erreichen überprüft wird.
Zeigen Sie anhand einer alten Vorlage auf, wie Sie die Punktezuordnung vornehmen und welchen Notenschlüssel Sie schuleinheitlich pro Fach und pro Jahrgangsstufe verwenden. Falls Sie den Notendurchschnitt nach Klassenarbeiten nicht bekannt geben, begründen Sie es z.B. mit dem zu starken Druck, der auf Kindern lastet, die schlecht abgeschnitten haben. Verdeutlichen Sie, dass Sie in solchen Fällen auf die individuelle Beratung in der Elternsprechstunde setzen.
Eltern errechnen oft selbst den Notendurchschnitt für die Zeugnisnote und sind überrascht, wenn der Lehrer zu einem anderen Ergebnis kam. Zählen Sie auf, was außer den Klassenarbeiten noch zur Gesamtnote zählt:
Geben Sie den Eltern Gelegenheit zu Rückfragen. Beenden Sie den Abend mit dem Angebot, in der Elternsprechstunde die individuelle Situation jedes Kindes zu besprechen.
Je deutlicher Sie z.B. durch die Gestaltung des Elternabends im Jahrgangsteam zum Ausdruck bringen, dass für alle Kinder dieselben Regelungen der Leistungsbewertung gelten, umso weniger müssen Sie mit Konflikten rechnen, die wegen Noten auf Sie zukommen. Dehnen Sie die Absprachen über Leistungsbewertung auch auf die Schulen in Ihrer Umgebung aus.
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