Wissen vermitteln ist eine Sache. Die Schüler zum Reflektieren des Wissens und zum Entwickeln eigener Meinungen anzuregen ist eine ganz andere. Mit dem mBook versucht das Institut für digitales Lernen genau das zu fördern ‒ durch Hinterfragen, und parallele Themenstrukturen. Ein Pilotprojekt, das Sie unserer Meinung nach im Auge behalten sollten.
Geschichte ist mehr als nur das bloße Abrufen von Daten, Namen und Jahreszahlen. Im Geschichtsunterricht geht es darum, die Gegenwart und Zukunft aufgrund der Erfahrungen mit der Vergangenheit bewerten und einordnen zu können. Oder einfacher gesagt: Ihre Schüler sollen lernen, wie sie aus der Geschichte lernen.
Diesem Anspruch gerecht zu werden, stellt sich das mBook (mbook.schule). Das multimediale Geschichtsbuch des Instituts für digitales Lernen deckt in mehreren Bänden den gesamten Stoff der Sekundarstufe I ab. Aufgerufen wird das mBook über jeden Browser. So kann es auf jeder Plattform genutzt werden, ob Tablet, PC oder Mac.
Immer wieder wird darüber diskutiert, ob digitale Lernformen die analogen Schulbücher ersetzen können. Das mBook geht in dieser Frage ganz bewusst einen Mittelweg, indem es seine multimedialen Elemente in den vertrauten Aufbau eines analogen Geschichtsbuchs einbindet. Mit den Pfeiltasten am unteren Bildschirmrand „blättern“ Sie und Ihre Schüler durch die einzelnen Kapitel, ein Klick auf den zentralen „M-Button“ befördert Sie eine Ebene höher.
Am linken Rand des Bildschirms lässt sich zudem eine Kapitelleiste ein- und ausblenden, mit der die Schüler schnell hin und her springen können. Ansonsten setzt das mBook multimediale Elemente gut dosiert an den Stellen ein, wo sie sinnvoll sind.
So finden Ihre Schüler Tonaufnahmen sowie Bildergalerien, Grafiken und Tabellen, die sich per Klick auf eine angenehme Größe vergrößern lassen. Im Gegensatz zu vielen anderen digitalen Lernmedien werden die Schüler beim mBook nicht aus purem Selbstzweck mit animierten Inhalten überfrachtet. Der geschichtliche Text steht immer im Vordergrund.
Weiterführende Inhalte werden in verschiedenfarbigen Kästen in den Text eingebunden. Dies erleichtert die Orientierung, zumal die meisten dieser Kästen standardmäßig nicht aufgeklappt sind. So lenken weder Quellen und Zitate noch Methodenerläuterungen, Darstellungen oder Erkundungen vom Kerntext ab. Sollten sie doch einmal wichtig sein, können sie aber jederzeit, wenn gewünscht, geöffnet, gelesen und gelernt werden.
Die Aufgaben des mBooks sind abwechslungsreich gestellt und gehen häufig über das bloße Abfragen des Inhalts hinaus. Immer wieder werden die Schüler durch ungewöhnliche Fragestellungen aufgefordert, das Gelernte in einem anderen Kontext anzuwenden und so hinter die Strukturen zu blicken.
Dazu passt, dass am Anfang jedes Kapitels der Autor in einem Video erläutert, welche Aspekte er besonders hervorheben wollte. In vielen Epochen wird zudem auf Verhältnisse wie arm – reich, mächtig – machtlos hingewiesen, sodass parallele Strömungen der Geschichte durch den Aufbau des mBooks betont werden. All dies sind Elemente, die die Reflexion des Gelernten fördern.
Fazit: Es ist fast schade, dass das mBook bisher nur als Pilotprojekt läuft. Sonst würden wir Ihnen sofort raten, das digitale Geschichtsbuch an Ihrer Schule auszuprobieren. Denn es vereint eine gute didaktische Aufarbeitung mit sinnvollen multimedialen Elementen. Einziger Haken: Für einen gelungenen Einsatz brauchen Sie unbedingt einen Klassensatz Tablets.
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