Schule im Brennpunkt – 4 Empfehlungen, wie Sie Ihr Image steigern

28.08.2019

„Ich leite eine Brennpunktschule mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und viele Eltern sind Hartz-IV-Empfänger.“ So stellen sich Schulleiter oft vor, wenn sie in einem Fortbildungskurs aufgefordert werden, eine Kurzcharakteristik ihrer Schule abzugeben. Der Begriff „Brennpunktschule“ drückt aus: „Wir arbei­ten unter erschwerten Bedingungen.“

Die Situation an sich ist, wie sie ist. Doch wie reagieren Schulleiter und Lehrer­kollegium einer solchen Schule? – Re­aktion Nr. 1: „Meine Lehrer fühlen sich allein gelassen. Viele sind ausgebrannt, verzweifelt. An der Schule herrscht Cha­os. Die Schule ist verrufen. Da lässt sich nichts ändern.“ Reaktion Nr. 2: „Wir haben uns für ein Förderprogramm ei­ner Stiftung beworben und den Zuschlag erhalten. Das macht eine Menge zusätz­licher Arbeit. Aber insbesondere die regelmäßigen Sitzungen mit dem Supervisor helfen uns, zusammenzuhalten und uns gegenseitig zu stärken. Gemeinsam mit unseren beiden Sozialpädagogen und dem Ganztagsbetrieb schaffen wir es, vie­len Schülern trotzdem gute Chancen für die Ausbildung zu eröffnen und unserer Schule zu einem guten Ruf zu verhelfen.“ Diese beiden Beispiele zeigen, wie un­terschiedlich Sie als Schulleiter damit umgehen können.

Initiative ergreifen & Schulimage steigern

Der Unterschied der beiden Kollegien ist augenfällig: Während das eine Kol­legium die Situation fatalistisch hin­nimmt und daran verzweifelt, ergreift das andere Initiative.

So ist Empfehlung Nr. 1: Werden Sie ak­tiv, und unterstützen Sie Ihr Kollegium dabei, nach Lösungen zu suchen. Initi­ieren Sie ein Team, das sich mit Überlegungen zu konkreten Verbesserungs­maßnahmen beschäftigt, die sich positiv auf Ihr Schulimage auswirken.

Starten Sie nicht mit überstürzten Image-Aktionen, um den Ruf Ihrer Schule zu verbessern. Ihre Aussagen würden hohl klingen. Wenn die Schü­ler und Eltern nicht bestätigen, dass das nach außen dargestellte Schulprofil und Schulklima gelebt wird, verpufft die Wirkung jeglicher Öffentlichkeitsarbeit.

Deshalb lautet die Empfehlung Nr. 2: : Entwickeln Sie Ihre Schule innen weiter und stellen Sie dies nach außen dar.

SGH_1_final

Schulische Alltagssituationen zur Imagepflege nutzen

Das Ansehen Ihrer Schule bei den Eltern setzt sich aus vielen kleinen Mosaiksteinchen zusammen. Jede Situ­ation, in der Sie mit Eltern in Kontakt treten, hinterlässt einen Eindruck von der Qualität Ihrer Schule. Sensibilisie­ren Sie Ihre Lehrer hierfür und denken auch Sie dies jederzeit mit.

Daraus resultiert Empfehlung Nr. 3: Den­ken Sie daran, dass Sie einen Eindruck hinterlassen, z. B. bei Klasseneltern­abenden, Schulelternabenden, Bera­tungssituationen, Schulkonzerten oder Sportveranstaltungen. Deshalb empfeh­le ich Ihnen, auch auf banale Äußerlich­keiten zu achten, z. B. ein aufgeräumtes Klassenzimmer, wenn die Eltern kom­men. Ganz besonders kommt es auf ein anspruchsvolles und passendes Niveau des Dargebotenen an. Schüler und El­tern registrieren sehr genau, wenn Sie und Ihre Lehrer sich über das Übliche hinaus engagieren, z. B. AGs einrichten, Projekttage durchführen oder regelmä­ßig zu themenbezogenen Elternaben­den einladen.

Aktionen im Schulentwicklungsprogramm zur Verbesserung des Ansehens

Neben dem öffentlichkeitswirksa­men Handeln ist zur Verbesserung des Schulimages auch ein reflektiertes und gezieltes Vorgehen nötig. Nehmen Sie deshalb die Imagepflege in Ihr Schul­entwicklungsprogramm auf.

Empfehlung Nr. 4: Erstellen Sie in ei­ner pädagogischen Konferenz eine Be­standsaufnahme. Tragen Sie Formen der Imageverbesserung zusammen. Bringen Sie dies in eine gezielte Pla­nung, die Sie während des gesamten Schuljahres umsetzen. Nutzen Sie dazu den Fragebogen auf Seite 5.

  • Unser Image nach außen
  • Unser Image nach innen
  • Wege der Imageverbesserung
  • Maßnahmen umsetzen

Fazit: Imagepflege ist eine Daueraufga­be des gesamten Kollegiums, die häu­fig implizit abläuft. Optimieren Sie sie durch bewusste Aktivitäten und ver­helfen Sie damit Ihrer Schule zu einem hohen Ansehen.


Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Mobbing in inklusiven Klassen: Mit dem 6-Punkte-Plan reagieren Sie souverän

17. August 2017

Maja kommt nach der Pause immer als Letzte ins Zimmer. Sie wartet auf der Toilette, bis sie sicher sein kann, dass ein Lehrer in der Nähe ist. Viel zu groß ist ihre Angst, Mirjam und ihre Freunde allein anzutreffen. Haben Sie... So reagieren Sie auf Mobbing bei inklusiven Klassen

Barrierefreiheit – So unterstützen Sie Schüler mit Behinderung

25. Juni 2016

Kinder mit körperlicher Behinderung und motorischen Entwicklungsschwächen haben unterschiedliche Herausforderungen im schulischen Alltag zu meistern – dies hängt vom Grad und der Ausprägung der Beeinträchtigung ab. Auch... Unsere Tipps zur Schaffung von Barrierefreiheit im Schulalltag

Index für Inklusion – So setzen Sie Ihn in 5 Phasen um

3. März 2016

Der Index für Inklusion gilt deutschlandweit als das Werkzeug für inklusive Schulentwicklung schlechthin. In 3 Dimensionen wird Ihre Schule auf Inklusion vorbereitet und eingestellt, sodass jedes Kind barrierefrei am Unterricht... So setzen Sie den Index für Inklusion erfolgreich um




Verlag PROSchule

Service: +49 (0) 228-95 50 130
E-Mail: info@schulleiter.de

© 2019, VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft
Hinweis: Selbstverständlich können Sie unsere kostenlosen Sonder-Reports auch ohne einen E-Mail-Newsletter anfordern. Schreiben Sie uns dafür einfach eine kurze Email. Wenn Sie den schnellsten Weg beibehalten wollen gilt wie immer unser Versprechen: Alle ausgewiesenen Sonder-Reporte sind zu 100% kostenlos und jeden Newsletter können Sie sofort am Ende des Newsletters wieder abbestellen.