10 Tipps für die Schülerzeitung mit Niveau

19.06.2019

1.900 Redaktionen von Schülerzeitungen haben sich am letzten Schülerzeitungswettbewerb der Länder beteiligt, zu­nächst in der Ausscheidung innerhalb des Bundeslandes, und wer sich hier qualifizierte, auf Bundesebene.

Doch diese Zahl stellt nur einen Bruchteil der Schülerzeitungsredaktionen dar, die es tatsächlich an den deutschen Schulen gibt. Allerdings ist nicht jede Schülerzeitung preisverdächtig. Und nicht jede Schülerzeitung spielt eine Rolle für die Schulatmosphäre.

Damit die Schülerzeitung auch an Ihrer Schule ein hohes Niveau erreicht und ein bedeutendes Element des Schulle­bens wird, beachten Sie die folgenden 10 Tipps.

1. Tipp: Richten Sie eine AG Schülerzeitung ein

Auch wenn die Schülerzeitung von Schülern gemacht wird – die Schüler brauchen Unterstützung und in man­cher Hinsicht auch Unterweisung und Training sowie einen klaren Organisati­onsrahmen. Stellen Sie deshalb eine AG mit einer Lehrerstunde zur Verfügung. Diese kann einstündig oder vierzehntä­gig zweistündig durchgeführt werden.

2. Tipp: Sorgen Sie für fachgerechte Ausstattung der Schülerzeitungsredaktion

Neben den geregelten Zeitressourcen ist der Zugang zu Computern die wich­tigste Voraussetzung für ein effizientes Arbeiten der Schülerzeitungsredaktion. Sorgen Sie auch für weiteres Equipment, v. a. eine Digitalkamera sowie ein hoch­wertiges Mikrofon und das entspre­chende Speichergerät.

3. Tipp: Geben Sie den Schülern Gelegenheit zum Lernen

Zu Beginn des Schuljahres müssen Ihre Schüler die Kompetenzen erwer­ben, die sie für die Erstellung der Zei­tung brauchen – die Geräte sachgerecht handhaben, die PC-Programme nutzen und sprachliche und visuelle Gestal­tungsprinzipien kennenlernen. Halten Sie immer wieder inne, und informie­ren Sie am Beispiel eines Artikels über den Datenschutz und das Urheberrecht. Trainieren Sie, wie man auf jemanden zugeht, der interviewt werden soll, und wie man Fragen vorbereitet. So ist die Schülerzeitungs-AG in hohem Maß auch Deutsch-und Kunstunterricht und soziales Lernen.

4. Tipp: Verteilen Sie die Rollen in der Schülerzeitungsredaktion

Wie in einem richtigen Redaktionsteam macht sich eine fach-und interessenori­entierte Arbeitsaufteilung bezahlt. Jeder Schüler ist für einen anderen Bereich zuständig, z. B. für den fristgerechten Eingang von Gastbeiträgen oder den Druck. Dies heißt nicht, dass er alles allein erledigen muss, doch muss er die die einzelnen Aktivitäten koordinieren und dafür sorgen, dass sie erledigt wer­den.

5. Tipp: Sorgen Sie für einen schul-und schülerorientierten Inhalt der Zeitung

Sprechen Sie mit Ihren Schüler-Redak­teuren über die Zielsetzung der Zeitung. Sammeln Sie Fragen, die sich das Team vor jeder Ausgabe stellen muss:

  •  Was interessiert die Schüler?
  • Welche Darstellungsform gefällt den Schülern?
  •  Wie müssen wir es formulieren, dass es verständlich ist?
  • Welchen Mehrwert bringt die Schü­lerzeitung im Vergleich mit der Homepage?

Die Schülerzeitung soll keinen Eltern­brief ersetzen. Doch auch sie will über aktuelle Vorkommnisse und Verände­rungen an der Schule berichten, nur macht sie es eben anders: Während im Elternbrief sachlich aufgelistet wird, welche Lehrer zu Schuljahresbeginn neu an die Schule kommen, erstellen die Schülerzeitungsredakteure ausführ­liche Porträts der Neuen mit Antworten auf Fragen, die Schüler interessieren, z. B. deren Lieblingsfarbe oder ob sie auf Facebook sind.

6. Tipp: Stellen Sie das Schulleben in den Mittelpunkt

Ermutigen Sie die Schüler, alles aufzu­greifen, was sich an der Schule regt. Las­sen Sie über Unternehmungen einzel­ner Klassen oder über Schulereignisse berichten. Anhand solcher Reportagen lernen Ihre Schüler, dass sie aus der Vielfalt der Facetten eines Ereignisses einige wenige herausfiltern und diese

interessant darstellen müssen. Auch wenn es schwerfällt – es können nur einige Fotos ausgewählt werden, und zwar diejenigen, die die Atmosphäre am besten wiedergeben.

7. Tipp: Sorgen Sie für eine lebendige Berichterstattung

Lassen Sie stets ein Reporterteam aktiv werden, wenn eine besondere Veranstal­tung an der Schule stattfindet, z. B. das Sommerfest. Das Team fängt die Mei­nung von Akteuren und Teilnehmern ein. Oft erregen gerade „Nebensächlich­keiten“ Aufsehen, z. B. wie viele Flaschen Wasser beim Sommerfest getrunken wurden. So wird die Schülerzeitung ein Infoblatt von Schülern für Schüler.

8. Tipp: Werfen Sie einen Blick über den Pausenhof hinaus

Regen Sie die Schüler an, sich auch mit aktuellen Themen aus dem Leben der Schüler oder mit ihrem Lebensraum auseinanderzusetzen. Dabei sollte ein Thema immer unter einem speziellen Aspekt mit einer persönlichen Note be­trachtet werden. So bahnen Sie Interesse und Verantwortung für sich und für die Gemeinschaft an.

9. Tipp: Das Layout der Schülerzeitung gestalten

Die Schülerzeitung darf keine Ansamm­lung einzelner Artikel sein. Sorgen Sie mit einem einheitlichen Layout dafür, dass sie ein Gesamtwerk wird. Nutzen Sie ein professionelles PC-Programm, das Ihren Schülern das Anordnen von Texten und Fotos leicht macht. Vor al­lem soll das Layout zum Lesen des Ar­tikels anregen, also zum Inhalt passen.

10. Tipp: Druck und Vertrieb der Zeitung organisieren

Lassen Sie von Ihren Redakteuren mehrere Angebote für den Druck ein­holen – bei Druckereien in Ihrer Um­gebung und bei Online-Druckereien. Ein Vergleich mit der „Hausdruckerei“, also dem Kopierer, zeigt, dass er zwar preiswert ist, jedoch in der Regel mit der Qualität einer Druckerei nicht mit­halten kann. Besonderen Spaß macht den Schülern der Vertrieb der fertigen Schülerzeitung, ob beim Klassenverkauf oder als „fliegender Händler“ in der Aula vor dem Elternabend.


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