Unterstützung bei Hausaufgaben durch Zusammenarbeit mit Eltern

07.03.2016
Hausaufgaben sollen aus dem Unterricht erwachsen und so gestellt werden, dass Ihre Schüler sie zu Hause allein bewältigen können. Die meisten Schüler einer Klasse leisten dies auch – vielleicht mit ein wenig Unterstützung der Eltern. Doch einige Kinder schaffen es weder allein, noch haben sie jemanden, der ihnen dabei helfen kann. Dann suchen die Eltern nach einer Lösung außerhalb der Familie.
Überlegen Sie gemeinsam mit den Eltern, welche Form der Betreuung bei den Hausaufgaben für das Kind in der aktuellen Situation am besten passt.

Beaufsichtigung bei den Hausaufgaben im offenen Ganztag

Der offene Ganztagsbetrieb ist vor allem für jene Kinder geeignet, für die sich die Eltern vorrangig eine Betreuung wünschen, weil sie berufstätig sind. Während der Hausaufgabenbetreuung sind die Kinder beaufsichtigt und werden von einer Erzieherin oder einer Kraft mit pädagogischer Schulung unterstützt. Für die Qualität der Hausaufgabenbetreuung sorgt der Träger des offenen Ganztagsbetriebs. Doch da es sich um eine schulische Veranstaltung handelt, sind letztendlich Sie als Schulleiter dafür verantwortlich.
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Individuelle Hausaufgabenbetreuung durch Nachhilfe

Eine ganz persönliche Betreuung kann die offene Ganztagsschule in der Tat nicht leisten, Nachhilfeinstitute in der Regel schon. Allerdings kosten sie Geld. Wenn kein geeignetes Institut am Ort ist, empfehlen Sie den Eltern, sich im Umkreis nach einer individuellen Hausaufgabenbetreuung umzusehen. Oftmals sind solche Helfer ehemalige Lehrer oder auch engagierte Mütter, deren eigene Kinder schon aus dem Haus sind.
Geeignet ist diese individuelle Form der Unterstützung, wenn ein Kind neben der Hilfe bei den aktuellen Hausaufgaben Nachholbedarf z. B. beim Vokabellernen hat oder einige Kapitel des Mathematikstoffs nachlernen muss. Weisen Sie die Eltern darauf hin, dass sie vielleicht Anspruch auf eine Finanzierung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket haben. Die Eltern können dies  bei ihrem zuständigen Jobcenter beantragen. So lässt sich diese zusätzlich außerschulische Unterstützung finanziell schultern.

Sprache lernen durch schulische Förderung

Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache haben es oft besonders schwer. Ihre Mutter ist vielleicht sogar zu Hause, doch weil sie kaum Deutsch spricht
und den Unterrichtsstoff nicht aus dem eigenen Kulturkreis kennt, kann sie ihr Kind bei den Hausaufgaben nicht unterstützen. Schöpfen Sie als Erstes alle
Möglichkeiten der schulischen Förderung aus, insbesondere den Stundenpool, der für den Sprachunterricht von Kindern mit Migrationshintergrund
zur Verfügung steht. Wenden Sie sich darüber hinaus an den Elternbeirat, den Ausländerbeauftragten Ihrer Stadtverwaltung oder an Vereine Ihrer ausländischen Mitbürger, z. B. den Deutsch-Türkischen Verein. Auch Studenten in Deutsch als Fremdsprache sind dankbar, Übungsmöglichkeiten durch Nachhilfe in Deutsch zu bekommen.
Vermitteln Sie auch hier Finanzierungsmöglichkeiten, z. B. über das Bildungs- und Teilhabepaket.

Selbstständiges Lernen der Schüler fördern

Erhalten Sie häufig Anfragen von Eltern zur Hausaufgabenbetreuung, sollten Sie hellhörig werden: Werden die Hausaufgaben „richtig“ und bei Aufmerksamkeit der Schüler gegeben? Unterstützen Sie außerdem die Selbstorganisation Ihrer Schüler im Unterrichtsalltag. Trainieren Sie, wie man an selbstständiges Lernen herangeht, es durchführt und abschließt. Einigen Sie sich mit Ihren Lehrern darauf, dass das Lernenlernen zum Standardinhalt eines jeden Faches gehört.


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