So stärken Sie das Vertrauen der Eltern mit einem Elterncafé

22.11.2017

Wenn sich die Eltern nicht um ihr Kind kümmern – wie sollen wir in der Schule dies schaffen?“ Aus diesen Wor­ten einer Lehrkraft hört man Verärgerung und Enttäuschung heraus. Doch meist richten sich diese Vorwürfe an Eltern, denen es weniger am guten Willen fehlt als an Selbstbewusstsein, in die Lehrersprechstunde zu kommen, und an Kompetenz, ihrem Kind beim Lernen unter die Arme zu greifen. Für diese Eltern ist ein Eltern-Café der richtige Weg, in Kontakt mit der Schule ihres Kindes zu kommen.

Wer das Elterncafé einrichtet und be­treibt und wie es gestaltet wird, dafür gibt es mehrere Varianten. Orientieren Sie sich an unseren 2 Musterbeispielen und gestalten Sie Ihr Elterncafé nach den Bedürfnissen Ihrer Schule.

Musterbeispiel 1: Schule und/oder Förderverein als Träger

Ort: Schule, z. B. in den Räumen der Mittagsbetreuung oder des Ganztags

Zeit: Freitags von 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr/jeden 1. Freitag im Monat

Beteiligte:

  • Eltern übernehmen die Bewirtung (selbst gebackene Kuchen, Getränkeverkauf)
  • Der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf kommt der Klassenkasse zugute. Die Klas­sen wechseln sich ab.
  • Lehrer zeigen mit ihrer Klasse kleine Projektpräsentationen, gestalten eine Stellwand mit Arbeitsergebnissen oder führen eine Musik-, Tanz-, Theater oder Lese-Performance vor. Dies nimmt nicht mehr als 1/3 der Zeit ein, damit genügend Zeit für Gespräche bleibt.
  • Ist der Austausch zu einem pädagogischen Thema vorgesehen, z. B. Hausaufgaben, star­tet die Lehrkraft mit einem kurzen Impulsreferat und moderiert anschließend die Frage­runde und den Erfahrungsaustausch.
  • Für die Kinder wird in dieser Zeit eine Betreuung organisiert, z. B. im Ganztag oder in der verlängerten Mittagsbetreuung.

Besucher: Eltern, Verwandte, Bekannte, Anwohner

Oft kommen Eltern, um ihr Kind in Aktion zu sehen und um ihm einen Gefallen zu tun. Gleich­zeitig ist dies die aktive Kontaktaufnahme mit Ihrer Schule. Dies ist besonders häufig bei bildungsfernen Familien und bei Familien mit Migrationshintergrund der Fall

Musterbeispiel 2: Offener Elterntreffpunkt eines externen Trägers

Ort: Schule, z. B. in den Räumen der Mittagsbetreuung oder des Ganztags

Zeit: Beliebiger Wochentag von 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr/einmal pro Woche

Beteiligte:

  • Die Bewirtung wird von einem Mitarbeiter des Trägers durchgeführt.
  • Von Zeit zu Zeit werden pädagogische Themen angeboten und dazu Lehrer als Ansprech­partner eingeladen.
  • Die Mitarbeiter bieten Unterstützung bei Erziehungs-, Familien- und Schulfragen an.
  • Bei Bedarf vermitteln sie zu Beratungsstellen oder anderen Hilfe-Institutionen.
  • Häufig hält der Träger ergänzende Angebote vor, z. B. Alphabetisierungs- und Sprachkur­se, Elternseminare, Computerkurse, Aktionen, Ausflüge

Besucher: Eltern, Verwandte, z. B. Großeltern und Geschwister

Selbst in der Hand

Der große Vorteil, wenn Ihre Schule oder der Förderverein das Elterncafé organisieren: Sie haben Einfluss auf die Gestaltung und auf die Personen, die das Café betreiben. Wenn Sie Lehrer und Schüler in die Gestaltung einbe­ziehen, werden die Treffen sehr von der Schule geprägt. Ihre Verbesserungsvor­schläge haben eine große Chance, um­gesetzt zu werden. Allerdings müssen Sie dafür Zeit aufwenden und Sie brau­chen zuverlässige Helfer.

Wenn es ein Träger übernimmt

Wird das Café von einem externen Trä­ger geführt, können Sie nur die große Linie mitbestimmen. Auch Ihre Lehrer sind weniger involviert, sodass sich der Schulbezug reduziert. Allerdings ist da­mit für Sie ein sehr viel geringerer Zeit­aufwand verbunden.


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