„Wie lässt sich die Leseförderung an unserer Schule intensivieren?“, fragen Lehrer der Schuleingangsstufe, wenn sie im Lauf des ersten Schulhalbjahres beobachten, dass die Schere zwischen guten und langsam lernenden Lesern auseinanderklafft. – Wenn alle Lehrer-Ressourcen ausgeschöpft sind, beziehen Sie die Eltern als Lesepaten ein.
Lesepaten finden
Sprechen Sie den Einsatz von Lesepaten mit dem Elternbeirat ab. Gehen Sie beim Finden der Lesepaten sensibel vor. Beispielsweise kann der Elternbeirat geeignete Personen empfehlen. Als Lesepaten kommt folgender Personenkreis in Frage:
Die richtige Einsatzform auswählen
Meist kommt ein Lesepate 1- bis 3-mal die Woche in die Schule. In der Zeit, in der die Klasse eine Lesestunde hat, gibt er einigen Schülern in einem separaten Raum individuelle Hilfestellung. Eine weitere Einsatzform bietet die Ganztagsschule: Der Lesepate betreut offene Lesephasen, z. B. während der Mittagspause.
Die Lesepaten auf ihre Aufgabe vorbereiten
Führen Sie Eltern, die sich als Lesepaten zur Verfügung stellen, systematisch in die Leseförderung ein:
Auch weiterhin erhalten die Paten die Möglichkeit, sich mit der Klassenlehrkraft über die Förderung auszutauschen. Führen Sie dazu eine monatliche Gesprächsrunde zwischen Lesepaten und Lehrern ein.
Mit dem Lesepaten gut zusammenarbeiten
Trotz einer guten Vorbereitung brauchen die Lesepaten kontinuierliche Unterstützung. Wählen Sie den Lesestoff aus und bereiten Sie ihn bei Bedarf didaktisch auf. Übertragen Sie nur solche Aufgaben, die die Lesepaten ohne großen Krafteinsatz bewältigen können. Lassen Sie die schwierigen pädagogischen Aufgaben in der Hand des Lehrers. Klassenlehrkraft und Lesepate müssen sich genau absprechen, was die Aufgabe des Lesepaten ist, z. B. Vorlesen oder beim Übungslesen des Kindes zuhören oder es anleiten. Klären Sie auch, wie man mit fehlerhaftem Lesen umgeht.
Für rechtliche Klarheit sorgen
Informieren Sie sich über die rechtlichen Bedingungen des Lesepaten-Einsatzes:
Eine schriftliche Vereinbarung treffen
Unterstreichen Sie mit einer schriftlichen Vereinbarung zwischen der Schule und dem Lesepaten die Verbindlichkeit der Zusammenarbeit. Nehmen Sie darin die Verpflichtung zur Verschwiegenheit auf. Regeln Sie auch das Procedere des Einsatzes. Eingegangene Vereinbarungen müssen verlässlich eingehalten werden. Beispielsweise meldet sich der Lesepate einen Tag vorher ab, wenn er verhindert ist. Auch die Schule benachrichtigt den Paten, wenn z. B. wegen einer Schulveranstaltung sein Einsatz ausfällt.
Fazit: Mit dem Einsatz des Lesepaten sorgen Sie bei Ihren Schülern für Erfolgserlebnisse und Freude am Lesen und halten die Lesemotivation aufrecht. Damit begegnen Sie Lernschwierigkeiten frühzeitig und verhindern Demotivation durch Frustration. Darüber hinaus stärkt das Lesepaten-Projekt die Kooperation Schule – Eltern. Vergessen Sie nicht, den Lesepaten bei passender Gelegenheit Ihre Anerkennung auszusprechen.
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