Höhere Schulqualität durch gute Budgetierung

07.11.2011

Blicken Sie zurück auf das vergangene Schuljahr: Wie oft hatten Sie an Ihrer Schule das Problem, dass mehrere Kollegen fehlten und keine Vertretungskraft über Ihr Schulamt in Sicht war? Wenn Sie eine Budgetierungsvereinbarung mit Ihrem Träger haben und Ihre Haushaltsposten deckungsgleich sind, gibt Ihnen die flexible Handhabung des Budgets der Schule Handlungsfreiheit. Doch die Freiheit, die mit der Budgetierung Ihrer Schule verbunden ist, hat auch ihre Tücken: Wenn Sie in den Haushaltsposten „Personalkosten“ besonders viel investieren, fehlt Ihnen das Geld z.B. bei der schulinternen Fortbildung oder der Renovierung des Schulhauses. Damit Sie gegen solch böse Überraschungen gefeit sind und stattdessen Ihre Schulqualität steigern, beachten Sie die folgenden Tipps.

1. Tipp:  Weniger Unterrichtsausfall durch flexibles Personal

Richten Sie einen Vertretungspool in Ihrem Umfeld ein. So können Sie bei kurzfristigen Vertretungsanlässen flexibel reagieren: Pensionierte Lehrer, Lehrer oder Lehrerinnen in Erziehungsurlaub, Übungsleiter der Sportvereine, Lehrer an der Musikschule und Lehramtsstudenten. Schließen Sie mit diesen Aushilfen befristete Arbeitsverträge ab. Bei einer außergewöhnlichen Vielzahl von Vertretungsanlässen gilt es, mit dem Kollegium abzustimmen, ob jedes Mal ein kostenverursachender externer Ersatz gerufen wird oder ob interne Lösungen gefunden werden.

2. Tipp: Schulinterne Fortbildung kostensparend organisieren

Hohe Qualität bei niedrigen Kosten – geht das bei schulinterner Fortbildung? Ja, wenn Sie eine der folgenden Formen wählen:

  • Kooperieren Sie mit Nachbarschulen und teilen Sie sich die Honorarkosten für die Referenten.
  • Koordinieren Sie Lehrer- und Elternratsveranstaltung: Engagieren Sie einen Spezialisten z. B. über den Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern, der nachmittags ein Seminar für Ihre Lehrer durchführt und am Abend ein Referat für die Eltern hält.
  • Teilen Sie die Kosten gegebenenfalls mit anderen Erwachsenenbildungseinrichtungen: Beispielsweise haben die Volkshochschule oder kirchliche Fortbildungsveranstalter für einige Ihrer geplanten Schulveranstaltungen ein offenes Ohr, z. B. für ein Thema aus dem Bereich Geschichte, Sport, Musik, PC-Kenntnisse oder Hochbegabung.

3. Tipp: Angebote für Schülergruppen  abstimmen

Bei der Förderung ist Ihre Flexibilität ganz besonders gefragt, wenn Sie das Schulbudget verwalten:

  • Investieren Sie in zusätzlichen Förderunterricht durch externe Lehrer, um z. B. Kindern mit Migrationshintergrund basale Sprachkenntnisse mit einer epochalen Kompaktförderung zu vermitteln.
  • Auch Förderangebote, die der Profilbildung Ihrer Schule dienen, sind leichter als Epochenunterricht zu organisieren, beispielsweise der Unterricht durch einen Künstler, einen Sportler oder einen Handwerker.
  • Die projektbezogene Förderung kommt zunächst unter Umständen nur Einzelnen zugute: Lassen Sie z. B. einem Schüler, der am Schuljahresende die Hauptrolle in einem geplanten Musical spielen wird, Gesangsunterricht erteilen. Das Resultat wiederum – eine glänzende Premiere – hebt das Image der ganzen Schule. Doch verdrängen Sie durch die freiere Verfügbarkeit der Finanzen nicht das ehrenamtliche Engagement der Eltern.

4. Tipp: Langfristig planen

Die Budgetierung der Schule ermöglicht es Ihnen, nicht aufgebrauchtes Geld in das nächste Haushaltsjahr zu übertragen. Sparen Sie auf diese Weise eine größere Summe für eine umfangreiche Anschaffung, z. B. die neue Klassenzimmer- oder Lehrerzimmerausstattung, an oder schaffen Sie Rücklagen für einen begrenzten Zeitraum.

Wichtiger Hinweis! Verlieren Sie bei der Budgetierung Ihrer Schule bei allem Sparwillen und bei aller Solidarität mit Ihrem Aufwandsträger das eigentliche Ziel nicht aus den Augen: Die geschickte Finanzverwaltung soll in erster Linie die Schulqualität steigern. Die zentralen Elemente dafür sind die gegenseitige Deckungsfähigkeit und die Übertragbarkeit der Mittel. 


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