Eine Rauferei auf dem Pausenhof, abfällige Bemerkungen bei einem Streit unter Schülern, Hänseleien auf dem Schulweg – ist das schon „Gewalt“? Oder zählt dies zu den unumgänglichen Reibereien, mit denen Kinder und Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden ihre Kräfte messen und ihre soziale Position aushandeln? Reinhard Winter, Forscher am Deutschen Jugendinstitut, nimmt dazu realistisch Stellung: „In menschlichen Beziehungen wird es immer Gewalt geben. Immer werden Jugendliche Formen suchen, ihre aggressiven Impulse zu leben.“
Für Ihre Schule bedeutet dies keineswegs, Gewalt zu bagatellisieren oder zu verdecken. Setzen Sie als Ziel Ihrer Gewaltprävention, Gewalt zu reduzieren und die grundsätzlich positive Energie der Aggression zu kultivieren. Vermitteln Sie Gewaltprävention als Aufgabe der ganzen Schule.
Lassen Sie die Gewaltprävention zu einem elementaren Bestandteil Ihres Schulprofils werden und verankern Sie sie in Ihrem schulischen Leitbild. Überlegen Sie in einer pädagogischen Konferenz mit Ihrem Kollegium, welche konkreten Maßnahmen zu diesem Ziel führen. Schaffen Sie dazu Strukturen, z. B. einen Disziplinarausschuss oder Streitschlichter, und setzen Sie Prozesse in Gang, ein systematisches Training der Sozialkompetenz. Gewaltprävention muss auf allen schulischen Ebenen umgesetzt werden:
Stellen Sie fest, welche Formen der Gewaltprävention an Ihrer Schule bereits verwirklicht werden, was noch besser vernetzt werden muss und was noch gebraucht wird.
Stellen Sie an die vorderste Stelle der Gewaltprävention die Gesamthaltung der Schule: Treten Sie jeglichen Formen von Gewalt konsequent entgegen. Keiner darf wegschauen, wenn beispielsweise eine Beleidigung oder eine Rauferei neben ihm auf dem Pausenhof abläuft – weder Schüler noch Lehrer. Mit klaren niedergeschriebenen Regeln, z. B. einer Schulverfassung, erhalten Ihre Schüler Leitplanken, an denen sie ihr Verhalten ausrichten können.
Wenn Sie Gewalt nicht dulden, sondern mit Sanktionen belegen, ist das keine Aufforderung dazu, Konflikte unter den Teppich zu kehren. Arbeiten Sie vielmehr Konflikte mit Hilfe von Schüler- oder / und Lehrermediation auf: Durch Streitschlichterteams und mit dem Klassenrat erleben Ihre Schüler, wie man bei Konflikten verhandeln kann, anstatt sie mit Fäusten auszutragen. Führen Sie auch das „Trainingsraum- Konzept“ ein und nehmen es in Ihr Schulprofil auf. Mit dessen Grundprinzipien verleihen Sie Ihrem Regelsystem Gewicht: „Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen.“ Geben Sie außerdem Schülern bei groben Verstößen Gelegenheit, sich vor einem Ausschuss zu rechtfertigen, der sich aus Schüler-, Lehrer- und Elternvertretern zusammensetzt. Diese Strukturen helfen, wenn der Konfliktfall eingetreten ist. Gleichzeitig wirken sie präventiv, denn sie zeigen, dass an Ihrer Schule Konflikte bearbeitet werden.
Damit Ihre Schüler Alternativen zu Gewalt kennen lernen, führen Sie systematische Trainingseinheiten zum Erlernen von Sozialverhalten durch. Durch das Nachmittagsangebot der Ganztagsschule lernen Ihre Schüler Alternativen zu Angebertum und stundenlangem „Shooting“ in Killerspielen kennen und entwickeln daraus Hobbys. Durch die Unterstützung beim Lernen gewinnen sie außerdem Selbstvertrauen, die Basis für souveränes Handeln, anstatt Gewalt anzuwenden. Beziehen Sie auch die Eltern ein, sowohl in der Einzelberatung als auch bei der Entwicklung von schulweiten Konzepten.
Je mehr sich Ihre Schüler mit „ihrer Schule“ identifizieren, desto weniger Chancen haben Vandalismus und Gewalt. So fördern Sie die Identifikation:
Nutzen Sie auch den Unterricht, um Gewalt entgegenzutreten. Fördern Sie in Geschichts- und Deutschstunden das Demokratiebewusstsein.
Praxistipp: Lehrer als Modell
Einen wesentlichen Beitrag zur Erziehung gegen Gewalt leisten Ihre Lehrer im alltäglichen Unterricht. Als Modell leben sie vor, wie Konflikte gewaltfrei geregelt werden. Mit einem klaren Führungsstil geben Sie den Schülern Sicherheit, was erlaubt und verboten ist. Den Rahmen bietet Ihr Schulprofil.
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