„So viele tolle Projekte hätten wir ohne die Eltern nie geschafft“, hören Sie von Ihren Kollegen, wenn Sie eine Projektwoche gestalten, in der die Eltern nicht nur für den Kuchenverkauf zuständig sind, sondern auch Workshops anbieten. Wählen Sie dazu ein Thema, das ein möglichst breites Erfahrungsspektrum von Lehrern und Eltern zulässt, z. B. „Kind sein in aller Welt“. Haben Sie an Ihrer Schule auch Kinder mit Migrationshintergrund, können diese Eltern sogar besonders Authentisches aus ihrem Heimatland beitragen.
Wenn der Beschluss des Kollegiums gefasst ist, eine Projektwoche zu solch einem Thema durchzuführen, laden Sie in einer schriftlichen Information alle Eltern ein, die Woche durch aktive Themenangebote mitzugestalten. Bitten Sie darum, die Vorschläge an den Klassenelternsprecher weiterzuleiten.
Führen Sie eine Planungssitzung mit Eltern und Lehrern durch. Über den Elternrat hinaus sollten 1 bis 2 Elternvertreter pro Klasse mit dabei sein. So erhöhen Sie die Akzeptanz und gewinnen mehr Ideen und mehr helfende Hände. Geben Sie die Zielsetzung der Projektwoche bekannt, Kinder zur Toleranz dem Anderssein gegenüber zu erziehen. Erreicht werden soll diese Absicht durch verschiedene Angebote im Lauf der Projektwoche. Rufen Sie nun zur Ideensammlung in 4er-Gruppen auf. Dabei arbeiten in einer Gruppe sowohl Eltern als auch Lehrkräfte mit. Die bei den Elternräten abgegebenen Vorschläge werden mit einbezogen. Die Themen schreiben Sie auf ein DINA4-Blatt. Vermerken Sie darauf die Projektidee, die Altersstufe der Zielgruppe und den Anbieter. Einen Überblick über alle Angebote erhalten Sie, wenn Sie
zuletzt die Blätter an die Pinnwand oder die Tafel hängen.
Lösen Sie für die Dauer der Projektwoche die Klassenverbände auf. Gerade das altersübergreifende Lernen ist eine besondere Anreicherung, die das projektorientierte Lernen bietet. Hängen Sie 10 Tage vor Ihrer Projektwoche die Themen aus, darunter eine Liste, in die sich die Schüler eintragen.
Eltern, die ein Workshopangebot machen, sind fachliche Profis, doch sie sind keine pädagogischen Profis. Oftmals gelingt es Eltern recht gut, Schüler für ihre Projektidee zu begeistern. Doch längere Zeit die Motivation aufrechtzuerhalten oder Konflikte beizulegen, damit sind sie überfordert. Stellen Sie deshalb jeweils 1 Lehrer als Berater und Betreuer zur Seite. Dieser hilft bei der Organisation, liefert Informationen über die häusliche Logistik und hilft beim Durchführen des Projekts. Der Vielfalt der Workshop-Angebote sind kaum Grenzen gesetzt. Eltern mit Migrationshintergrund bieten oft Projekte aus dem eigenen Kulturkreis an, wie z. B. Musik und Speisen. Die folgende Themenliste gibt Ihnen einige Anregungen. Gleichzeitig sind Sie mit Eltern und Kollegium zur Entwicklung eigener Ideen aufgefordert.
Was wäre eine Projektwoche ohne gebührenden Applaus für den Erfolg? Diesen sichern Sie Ihren Schülern, Eltern und Lehrern mit einem abschließenden Schulfest, bei dem die Ergebnisse der Workshops präsentiert werden. Zuschauer sind die weiteren Eltern ebenso wie die Prominenz Ihres Stadtteils oder Ihrer Gemeinde. Vergessen Sie nicht, die Presse einzuladen und die Höhepunkte durch eine Film- und Fotodokumentation (möglichst durch ein Schülerteam) festzuhalten. Durch die Feedbackrunde bei einem Nachtreffen erhalten Sie Informationen über Gelungenes und das, was es für eine nächste Veranstaltung zu verbessern gilt.
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