22.08.2016
Die Initiative „Mit MINT Zukunft schaffen“ kürt jährlich im Rahmen eines sorgfältigen Auswahlprozesses Schulen, die sich besonders um die Förderung der MINT-Fächer (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) verdient gemacht haben. Sie verleiht ihnen das Zertifikat „MINT-freundliche Schule“. Im Jahr 2015
kamen über 250 neue Schulen in den Genuss dieser Auszeichnung. Überreicht wird das Zertifikat in der Regel vom Staatssekretär des Kultusministeriums bei einem Festakt. Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz.
Ob Ihre Schule auch als MINT- freundliche Schule gelten kann, überprüfen Sie am besten anhand der folgenden Standards.
Checkliste: Erfüllt Ihre Schule die Mindeststandards für die „MINT-freundliche Schule“?
Voraussetzung: Fächerkanon mit MINT-Schwerpunktbildung
- Die Schule bietet durchgehend bis zum Schulabschluss Unterricht in Mathematik und 2 naturwissenschaftlichen Fächern an.
- Naturwissenschaftlicher Unterricht sollte mit einem Minimum von 4 Wochenstunden pro Jahrgang erteilt werden.
- Mathematikunterricht sollte mit einem Minimum von 4 Wochenstunden pro Jahrgang erteilt werden.
- 1. Weisen Sie die MINT-Schwerpunktbildung im Schulprogramm aus.
- 2. Benennen Sie einen Verantwortlichen für die Entwicklung des MINT-Profils und erstellen Sie eine Aufgabenbeschreibung.
- 3. Stellen Sie Zusatzangebote im MINT-Bereich zur Verfügung, die über die Lehrpläne und Richtlinien hinausgehen, z. B. Arbeitsgemeinschaften, Projekttage / -wochen, Computerführerscheine.
- 4. Nehmen Sie jedes Jahr mindestens an einem MINT-Wettbewerb teil, z. B. an Forschungsprojekten im Kontext von „Jugend forscht“ oder am Wettbewerb „Jugend forscht“.
- 5. Beziehen Sie Eltern in MINT-Projekte und Informationsveranstaltungen zur Fächer- und Berufswahl ein, z. B. indem sie über ihre berufliche Tätigkeit mit MINT-Bezug berichten.
- 6. Bieten Sie eine vertiefte und praxisnahe Berufswahlorientierung unter besonderer Berücksichtigung von MINT-Berufen an.
- 7. Unternehmen Sie besondere Anstrengungen, um mehr Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern, z. B. durch die Zusammenarbeit mit MINT- Botschafterinnen oder die Teilnahme am „Girl‘s Day“.
- 8. Pflegen Sie Kontakt zu einem Wirtschaftspartner mit MINT-Schwerpunkt.
- 9. Beziehen Sie außerschulische Partner wie z. B. Berufsschulen, Museen, Stiftungen und Hochschulen in die MINT-Unterrichtsgestaltung ein.
- 10. Stellen Sie die Teilnahme ihrer Lehrkräfte an MINT-bezogenen Fortbildungen sicher und dokumentieren Sie diese.
- 11. Fördern Sie die Unterrichtsentwicklung mit dem Schwerpunkt, anschaulichen und aktivierenden MINT-Unterricht zu gestalten.
- 12. Kooperieren Sie zur Verbesserung ihres MINT-Angebots mit anderen Schulen in der Region.
Quelle: www.mintzukunftschaffen.de / „Kriterienkatalog Sekundarbereich I und II“
Das Zertifikat ist der vorläufige Endpunkt eines Schulentwicklungsprozesses, den Sie initiieren. Nutzen Sie die Standards, die für die Auszeichnung als MINT-freundliche Schule eingefordert werden, um die Profilbildung Ihrer Schule systematisch zu gestalten.
3 Gründe für das MINT-Zertifikat
Neben der Profilbildung in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern bringt das Zertifikat weitere Vorteile:
- Vernetzung mit Partnerunternehmen und MINT-Botschaftern (z. B. als Referenten bei einem Elternabend)
- Angebote der Schule regional und überregional darstellen
- Qualitäts- und Werteprogramm für „MINT-freundliche Schulen“